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Konzept

Tatort Boden

Boden­lebe­wesen und ihre Bedeutung entdecken

Ökolandbau erleben und begreifen

Kleine Wissenschaftler:innen auf Bodenerkundung © Schwarzbachhof Stichel

In diesem Bildungskonzept erleben Schüler:innen die unsichtbare Vielfalt des Bodens.

Mit Lupe, Mikroskop oder Bodensonde untersuchen sie die zahlreichen Lebewesen, die den Boden bevölkern – weit mehr als Regenwürmer oder Asseln. Sie erfahren, wie diese kleinen Organismen wichtige Aufgaben übernehmen, damit Böden gesund bleiben und Pflanzen gut gedeihen.

Praxisnahes Forschen, Beobachten und spielerisches Lernen stehen im Mittelpunkt, um das Zusammenspiel von Bodenlebewesen, Pflanzengesundheit und nachhaltiger Bio-Landwirtschaft unmittelbar erfahrbar zu machen.

Alter
10-16
Dauer
4h
Konzept speziell entwickelt für Ökobetriebe
Gut zu wissen
  • Gesunde Böden sind die Basis der ökologischen Landwirtschaft – sie speichern Wasser und Nährstoffe, filtern Schadstoffe, fördern ein vielfältiges Bodenleben und machen Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.
  • In einer Handvoll gesundem Boden leben mehr Organismen als Menschen auf der ganzen Erde – über eine Milliarde.
  • Menschen können vieles künstlich herstellen – aber keinen fruchtbaren Boden. Nur Bodenorganismen schaffen es, aus Sand lebendigen Boden zu bilden. Dafür braucht es die Biolandwirtschaft, die diese Organismen schützt.

Kurzbeschreibung

In diesem Bildungskonzept geht es darum, die faszinierende Welt des Bodens erlebbar zu machen. Schüler:innen bekommen die Gelegenheit, einen Haufen Erde ganz genau zu betrachten – mit Lupe, Mikroskop und/oder Bodensonde. Dabei entdecken sie die vielfältigen Lebewesen, die darin leben: Und das sind weit mehr, als Regenwurm, Maulwurf oder Assel! Kleine Bodenbewohner:innen übernehmen auf stille Weise wichtige Aufgaben, die dafür sorgen, dass der Boden gesund bleibt und Pflanzen gut wachsen können.

Inhalt und Ablauf im Überblick –

  1. "Wer bin ich?"-Spiel zum Kennenlernen von Bodentieren

  2. Kennenlernen eines ökologisch bewirtschafteten Bauernhofes, anhand einer Bodenschatzkarte, Böden untersuchen und nach Bodengüte einordnen

  3. Arbeit in Gruppen und Stationen:

  4. Spiel "Bodengefahr" - Alle stehen in einem Kreis, der durch ein Seil am Boden gekennzeichnet ist. Dieser wird durch sich verändernde Lebensraumbedingungen - Versiegelung, Verdichtung, Bodenerosion etc. - immer enger.

Das Konzept legt den Fokus auf eigene Beobachtungen und praktische Erfahrungen, um das Zusammenspiel von Bodenlebewesen, Pflanzengesundheit und nachhaltiger Bio-Landwirtschaft nachvollziehbar zu machen.

Zur Vertiefung des Themas sind folgende Quellen für die Pädagog:innen empfohlen -

"Der Bauernhof erscheint mir ideal für die Vermittlung des Themas Boden. Hier können die Schülerinnen und Schüler den Boden ganz praktisch kennen lernen."

Julia Stichel, Schwarzbachhof

Bodenproben © Schwarzbachhof
Dem Sound des Bodens mit der Bodensonde lauschen © Schwarzbachhof

Lernziele Biolandwirtschaft

Die Schüler:innen lernen die Prinzipien der ökologischen Bodenbewirtschaftung kennen, wie Fruchtfolge, hohen Grünlandanteil, geschlossenen Stoffkreislauf und Verzicht auf künstliche Dünger. Sie erkennen, dass diese Praktiken den Humusaufbau und die Bodenfruchtbarkeit fördern und somit langfristig die Grundlagen für unsere Nahrung sichern.

Lernziele im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Erkennen –
Die Schüler:innen lernen, den gesunden und fruchtbaren Boden als Grundlage für unsere Ernährung wertzuschätzen. Sie erkennen die Schlüsselfunktionen des Bodens und welche Bedeutung die Klein-und Kleinstlebewesen im Boden für unsere Ernährung und unser Leben haben. Sie lernen, wie Landwirt:innen das Vorhandensein dieser im Boden und den damit verbundenen Humusaufbau unterstützen können: durch Verzicht von Pflanzenschutzmitteln, eine standortangepasste Fruchtfolge, ganzjährige Bodenbedeckung, Schutz vor Überdüngung, durch verminderten Bodendruck durch angepasste Mechanisierung und zeitlich abgestimmte Bearbeitung sowie die Verwendung von Untersaaten und Blühstreifen.

Bewerten – 
Die Schüler:innen unterscheiden und beurteilen selbständig, inwiefern der von ihnen entdeckte Boden fruchtbar ist. Sie tauschen sich darüber aus welchen Gefahren der Boden und die darin befindlichen Bodenlebewesen ausgesetzt sind.

Handeln – 
Die Schüler:innen überlegen, wie sie selbst den Boden schützen können – z. B. durch den Kauf von Bio- und regionalen Lebensmitteln, saisonale Ernährung, sparsamen Fleischkonsum, Müllvermeidung, Kompostieren, Second-Hand-Nutzung sowie durch Förderung von Biodiversität im eigenen Garten oder auf dem Schulhof.

"Die anfängliche Scheu, Boden zu berühren und nicht nur als 'leblosen Dreck' zu begreifen, ist bei fast allen Schülerinnen und Schüler im Laufe des Programms deutlich weniger geworden."

Julia Stichel, Schwarzbachhof

Dieses Konzept nutzt folgende Methoden

Dieses Konzept wurde entwickelt von

Julia Stichel, Schwarzbachhof

Der Schwarzbachhof ist ein Biobetrieb in Doberschütz in Sachsen mit 50 Hektar Landwirtschaftlicher Fläche, 25 Hektar Grünland und 25 Hektar Ackerfläche mit Ackergras. Hier gibt es Pensionspferde, extensive Weidehaltung, Vertragsnaturschutz durch Beweidung mit Ziegen, Urlaubsunterkunft im Tiny House, Bauernhofpädagogik mit dem Themenschwerpunkt „Auf Du und Du mit unseren Nutztieren“.

Du hast Fragen oder Anmerkungen zum Bildungskonzept? Du möchtest dich austauschen oder sogar hospitieren? Dann melde dich gerne bei Julia Stichel!

Kontakt
Schwarzbachhof
Lindenallee 15
04838 Doberschütz OT Sprotta
Telefon: 03423 - 601706

Der Schwarzbachhof © Julia Stichel