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Konzept

Weide­haltung in der Streuobstwiese

Schafe als Land­schafts­pfleger:innen

Ökolandbau erleben und begreifen

Kinder mit Schafen auf der Streuobstwiese © Biohof Scharf

Mit diesem Bildungskonzept lernen Kinder die Streuobstwiese kennen und erleben die naturnahe Bewirtschaftung durch die schonende Beweidung mit Schafen hautnah. Sie erfahren, wie in der Biolandwirtschaft natürliche Kreisläufe genutzt und Tierhaltung sowie Pflanzenanbau im Einklang mit der Natur gestaltet werden. Die Kinder werden ermutigt, über den Ursprung ihrer Lebensmittel nachzudenken und die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt zu erkennen.

Alter
5-13
Dauer
3h
Gruppengröße
25
Konzept speziell entwickelt für Ökobetriebe
Gut zu wissen
  • Weideflächen fördern die Biodiversität und sind gut fürs Klima: Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und tragen damit stärker zur Artenvielfalt bei als viele andere Ökosysteme – auf Bio-Betrieben ist diese Form der Tierhaltung besonders verbreitet.
  • Schafe belasten mit ihrem "goldenen Tritt" den Boden viel weniger als Pferde oder Kühe. Deswegen sind sie besonders gut für die Beweidung von Streuobstwiesen geeignet.

Kurzbeschreibung

In diesem Bildungskonzept geht es um die Bedeutung von Schafen für die Pflege von Streuobstwiesen und für die Förderung der Biodiversität in der Biolandwirtschaft.

Nach einer Einführung mit einem Rätselspiel und praktischen Aufgaben - wie dem Füttern der Schafe - erkunden die Kinder die Streuobstwiese in Kleingruppen mittels Stiller Naturbeobachtung. Dabei lernen sie die Artenvielfalt des Bodens kennen und erfahren mehr über die ökologische Kreislaufwirtschaft. Ein Highlight ist das Anfertigen von Gipsabdrücken: Rind, Pferd und Schaf werden miteinander verglichen. In einem anschließenden Spiel wird der Kreislauf auf dem Betrieb und in der Streuobstwiese verdeutlicht.

Zum Abschluss fassen die Kinder das Gelernte im „Schaf–Pflanze–Boden-Kreislauf“ zusammen, der den Bezug zur ökologischen Landwirtschaft herstellt. Abgerundet wird das Programm mit einem Lagerfeuer. Je nach Jahreszeit gestaltet die Gruppe außerdem ein praktisches Projekt: In den Herbst- und Wintermonaten wird ein Obstbaum in die Streuobstwiese gepflanzt, im Frühling und Sommer entsteht eine Totholzhecke.

Ich möchte den Teilnehmenden zeigen, dass ökologische Landwirtschaft funktioniert und notwendig ist, um Artenvielfalt und fruchtbare Böden zu erhalten.

Marie Scharf, Biohof Scharf

Lernziele Biolandwirtschaft

Die Teilnehmenden verstehen die Grundprinzipien der ökologischen Landwirtschaft und können den Zusammenhang zwischen Tierhaltung, Pflanzenwachstum und Bodengesundheit erklären. Sie erkennen, wie Schafe durch ihre Beweidung zur Pflege und Erhaltung der Streuobstwiese beitragen und warum diese Form der Nutzung die Artenvielfalt fördert.

Darüber hinaus begreifen sie die Bedeutung von geschlossenen Stoffkreisläufen – etwa, wie Nährstoffe über den Kot der Tiere in den Boden zurückgelangen und das Pflanzenwachstum unterstützen. Sie erfahren, dass eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt ein zentrales Merkmal der Biolandwirtschaft ist und zum Schutz von Klima, Boden und Wasser beiträgt.

Durch eigenes Erleben und Beobachten entwickeln die Kinder ein Verständnis dafür, dass ökologische Landwirtschaft nicht nur Lebensmittel erzeugt, sondern auch Lebensräume erhält und erneuert. Sie können erklären, warum nachhaltige Bewirtschaftung langfristig die Grundlage für gesunde Böden, stabile Ökosysteme und verantwortungsvollen Konsum bildet.

Schafe liefern nicht nur Milch, Fleisch und Wolle, sondern mit ihrem Dung auch lebenswichtige Nährstoffe, die das Bodenleben stärken. Die Tierzahl auf einem Bio-Hof richtet sich nach den hofeigenen Feldern und Weiden, sodass die Tiere mit eigenem Futter versorgt werden und der Boden nicht überdüngt wird.

Lernziele im Sinne einer BNE

Erkennen –
Die Teilnehmenden lernen die Streuobstwiese als Lebensraum kennen und erfahren, welche Rolle Schafe in diesem Ökosystem spielen. Sie erkunden die Wiese durch direkte Naturbeobachtung und lernen verschiedene Pflanzenarten sowie die Auswirkungen der Beweidung auf den Boden und die Biodiversität kennen.

Bewerten –
Die Teilnehmenden setzen sich mit der Bedeutung der Streuobstwiese für die Umwelt auseinander. Sie vergleichen unterschiedliche Flächen (beweidet/unbeweidet) und erarbeiten, welche ökologischen Vorteile die Beweidung mit Schafen gegenüber anderen Tierarten hat. Zudem verstehen sie den natürlichen Kreislauf zwischen Schaf, Pflanze, Boden und Biodiversität.

Handeln –
Die Teilnehmenden sind in der Lage, die Zusammenhänge zwischen Beweidung, Bodengesundheit und Biodiversität zu erklären. Sie können den Kreislauf der ökologischen Landwirtschaft benennen und erkennen, welche Rolle nachhaltige Landwirtschaft für den Umweltschutz spielt. Sie beziehen, wenn möglich, das Gelernte über Regionalität, Saisonalität, Bioanbau und Streuobst in ihre Kaufentscheidungen mit ein.

Ich will Kinder für einen achtsamen Umgang mit Tieren und der Natur sensibilisieren, weil sie die Entscheidungsträger:innen der Zukunft sind.

Marie Scharf, Biohof Scharf

Kinder und Schafe auf der Streuobstwiese © Biohof Scharf
Den Boden auf der Streuobstwiese untersuchen. © Biohof Scharf
Kein Weg umsonst - Kinder auf dem Biohof Scharf © Biohof Scharf

Dieses Konzept nutzt folgende Methoden

Dieses Konzept wurde entwickelt von

Marie Scharf, Bauernhoferlebnisse Biohof Scharf

Der Biohof Scharf ist ein Familienbetrieb, der vielfältige Bereiche der ökologischen Landwirtschaft vereint: Gemüseanbau von über 80 Gemüsesorten, Hühnerhaltung im Mobilstall, Pferdehaltung, Feldanbau , Getreideanbau, Direktvermarktung und vielseitige Tierhaltung. Schafe, Enten und Kaninchen bereichern unseren Hof und bieten vielfältige Lernmöglichkeiten.

Kontakt
Biohof Scharf Bauernhoferlebnisse
Marie Scharf
Hanfsack 54
99198 Ollendorf
Tel.: 0157/ 75736892

Der Biohof Scharf © Biohof Scharf