Anleitung
1. Einstieg – Vermutung anregen
Die Hofpädagogin/der Hofpädagoge zeigt der gesamten Gruppe ein größeres Grasbüschel auf der Weide.
Leitfrage: „Was glaubt ihr, wie groß sind die Wurzeln unter diesem Büschel?“
Die Schüler:innen äußern ihre Vermutungen.
2. Praktische Demonstration
Mit einer Grabegabel wird das Grasbüschel mitsamt der Wurzelmasse ausgestochen.
Das Stück wird umgedreht in eine Schubkarre oder auf eine Plane gelegt, sodass die Wurzeln, Erde und Lebewesen sichtbar sind.
Gemeinsames Betrachten: Wie groß ist die Wurzelmasse? Welche Tiere und Strukturen sind zu sehen?
3. Dialog und Wissenserarbeitung
Im Gespräch wird das Beobachtete mit fachlichem Hintergrund verknüpft. Leitfragen:
„Warum sind die Wurzeln so wichtig?“
„Was passiert, wenn Rinder/Schafe die Gräser fressen?“
Erklärungen im Dialog:
Beweidung regt die Gräser zu neuem Wachstum an → mehr Wurzelaktivität → Speicherung von Kohlenstoff.
Ohne Beweidung würde die Weide allmählich zu Wald werden.
Weiden tragen zur Artenvielfalt bei, wenn sie nicht überweidet werden.
Viele Insekten leben nur auf Weiden, nicht im Wald.
Das Fressen der Gräser ist der Wachstumsimpuls → dadurch wächst auch die Wurzelmasse.
4. Kennenlernen der Bodenlebewesen (Erweiterung)
Der oder die Hofpädagog:in sticht an vier weiteren Stellen Wurzelbüschel aus und legt sie umgedreht auf die Weide – jeweils eines pro Kleingruppe.
Jede Kleingruppe erhält eine kleine Glasschüssel und sammelt vorsichtig einige verschiedene Bodenlebewesen aus ihrem Wurzelbüschel.
Die Tiere werden kurz beobachtet (Bewegung, Form, Verhalten)
Gemeinsame Besprechung: Welche Aufgaben haben diese Lebewesen?
Zersetzung von Pflanzenmaterial
Auflockerung und Durchlüftung des Bodens
Beitrag zur Nährstoffversorgung der Pflanzen
5. Abschluss
Das Grasbüschel mit Wurzeln bleibt als Anschauungsobjekt auf der Plane oder Tischdecke liegen.
Reflexion: „Was haben wir heute über Wurzeln und die Bedeutung der Weide gelernt?“