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Konzept

Das Moor

Riechen, Spüren, Erleben

Ökolandbau erleben und begreifen

Die Kinder bestaunen das Helmsgrüner Moor in Thüringen © Biohof Steinbock

Die Kinder lernen das Moor als einzigartiges Ökosystem kennen, entdecken seine Pflanzen- und Tierwelt und verstehen seine wichtigen Funktionen für Klima, Wasserhaushalt und Biodiversität. Gleichzeitig wird vermittelt, wie biologische Landwirtschaft und Moorschutz zusammenhängen und welche Bedeutung nachhaltiges Handeln für den Erhalt dieser Lebensräume hat.

Alter
6-10
Dauer
2h 30
Konzept speziell entwickelt für Ökobetriebe
Gut zu wissen
  • Moore beherbergen viele Pflanzen- und Tierarten, oft spezialisierte Arten wie Torfmoose, Libellen oder Amphibien.
  • Moore speichern Kohlenstoff im Torf, der sich über Jahrtausende angesammelt hat. Durch Abtorfung oder Trockenlegung kann dieser Kohlenstoff wieder freigesetzt werden.
  • Moore wirken wie Schwämme, speichern Wasser und geben es langsam ab. Sie filtern Schadstoffe teilweise, regulieren den Wasserhaushalt und halten Nährstoffe zurück.

Kurzbeschreibung

In diesem Konzept erleben Gäste den Zusammenhang zwischen biologischer Landwirtschaft und dem sensiblen Ökosystem Moor auf anschauliche Weise. Biolandwirtschaft schützt Moore, indem sie auf chemische Belastung verzichtet, Entwässerung vermeidet und eine naturnahe Nutzung der Flächen fördert. Sie kann also einen aktiven Beitrag zum Erhalt dieser sensiblen Ökosysteme leisten.

Der Besuch auf dem Bioland-zertifizierten Bauernhof beginnt mit einer herzlichen Begrüßung und einer kurzen Einführung in die Prinzipien des ökologischen Landbaus. Nach einer kompakten Hofführung geht es in die Hofküche, wo gemeinsam der sogenannte Moorkuchen für den anschließenden Moorbesuch gebacken wird.

Während des Backens erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes über die Tiere und Anbaumethoden des Hofes, aus denen die verwendeten Zutaten stammen. Die Kinder mahlen selbstständig das Getreide, schlagen hofeigene Eier auf und verarbeiten Butter und Milch aus eigener Produktion. So wird erlebbar, dass hochwertige Lebensmittel die Grundlage für ein gutes Produkt bilden.

Im Anschluss führt der Weg in das Moorgebiet hinter der Stallanlage. Dort erhalten die Gäste spannende Einblicke in die Flora und Fauna dieses einzigartigen Lebensraums. Thematisiert werden unter anderem die Biodiversität, die Funktion des Moors als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenke, sein Beitrag zur Bodenverbesserung und zum Erosionsschutz sowie seine Bedeutung als Rast- und Brutstätte vieler Vogelarten.

Die Kinder dürfen das Moor aktiv erkunden: Sie können Pflanzen berühren, Moorboden abstechen und verschiedene Tierarten beobachten. Dabei lernen sie, wie biologische Landwirtschaft und Moorschutz miteinander verbunden sind und wie nachhaltiges Handeln zum Erhalt solcher Lebensräume beitragen kann.

So entsteht eine informative und zugleich erlebnisreiche Einheit, die das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Biodiversität und den respektvollen Umgang mit der Natur stärkt.

Die Kinder waren begeistert vom Ökosystem Moor. Es war toll, sie im Moor stecken zu sehen – und dabei Freude strahlend sich unterhaltend.

Johanna Steinbock, Biohof Steinbock

Lernziele Biolandwirtschaft

Auf dem Hof lernen die Kinder, wie biologische Landwirtschaft funktioniert. Anhand von Schildern, Symbolen und Erklärungen erkennen sie, dass der Betrieb nach den Prinzipien von Bioland wirtschaftet, und verstehen die Bedeutung des Bio-Siegels.

Sie erfahren, wie umweltfreundliche Praktiken wie Weidegang, der Einsatz von organischen Düngemitteln und der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide dazu beitragen, die Biodiversität zu fördern, den Boden zu schonen und die Wasserqualität zu erhalten. Dabei wird deutlich, dass ein geschlossener Nährstoffkreislauf und die Nutzung hofeigener Ressourcen die Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem bilden.

Die Kinder lernen, dass Moore wichtige Kohlenstoffspeicher sind, die zur Minderung des Klimawandels beitragen, und dass extensive Weidewirtschaft die Pflege dieser Flächen unterstützt und die ökologische Balance stärkt.

So erkennen die Kinder, dass biologische Landwirtschaft nicht nur Lebensmittel produziert, sondern gleichzeitig aktiv zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt.

"Moore sind die grünen Lungen unseres Planeten und tragen wesentlich zur Biodiversität bei."

Johanna Steinbock, Biohof Steinbock

Lernziele im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Erkennen – 
Die Kinder lernen die verschiedenen Aspekte der biologischen Landwirtschaft kennen, z. B. Tierhaltung, Anbaumethoden und den Einsatz natürlicher Ressourcen. Durch den Besuch des Moores erhalten sie Einblicke in die einzigartige Flora und Fauna sowie die ökologischen Funktionen dieses Lebensraums. Sie erkennen die Bedeutung von Mooren für die Biodiversität, den Klimaschutz und die Wasserregulierung. Außerdem entwickeln sie ein Verständnis für das Bio-Label und den Unterschied zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft.

Bewerten – 
Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen reflektieren die Kinder die Auswirkungen menschlichen Handelns auf Natur und Umwelt. Sie bewerten die Rolle von Mooren im Klimaschutz, bei der Kohlenstoffspeicherung und für den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig setzen sie sich kritisch mit der Bedeutung von biologischer Landwirtschaft auseinander und entwickeln ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Naturschutz, nachhaltigem Handeln und bewusstem Konsum von Lebensmitteln im Alltag.

Handeln – 
Die Kinder werden motiviert, ihr Wissen praktisch anzuwenden. Sie beteiligen sich an Moorerkundungen, Gartenprojekten oder kleinen Pflanzaktionen und setzen so die Prinzipien biologischer und nachhaltiger Landwirtschaft um. Durch interaktive Aktivitäten, Erkundungen und Gespräche entwickeln sie Freude daran, sich aktiv für den Schutz von Mooren, der Biodiversität und nachhaltige Lebensmittelproduktion einzusetzen. Gleichzeitig wird das Bewusstsein für verantwortungsvolles Handeln im Alltag gestärkt, etwa beim Einkauf von Bio-Produkten.

So macht lernen Spaß © Biohof Steinbock
Die Gruppe erkundet das Helmsgrüner Moor © Biohof Steinbock

Dieses Konzept nutzt folgende Methoden

Dieses Konzept wurde entwickelt von

Johanna und Henning Steinbock

Der Biobetrieb Biohof Steinbock ist ein vielfältiger Landwirtschaftsbetrieb, der sich auf die Haltung von 220 Milchkühen spezialisiert hat. Auf einer Ackerfläche von 140 Hektar Ackerland und 240 Hektar Grünland wird nachhaltige Landwirtschaft betrieben, die den Prinzipien der Biologischen Landwirtschaft folgt. Der Weidebetrieb ermöglicht den Tieren eine artgerechte Haltung. Johanna und Henning Steinbock bewirtschaften den Hof gemeinsam mit fünf in Vollzeit beschäftigten Mitarbeiter:innen und zwei jungen Männern in einem Inklusionsprojekt.

Der Hof bietet Bauernhofpädagogik an, die Kinder, Familien und Besucher:innen den Bezug zur Landwirtschaft näherbringt und erlebnisreiche Lernangebote schafft.

Du hast Fragen oder Anmerkungen zum Bildungskonzept? Du möchtest dich austauschen oder sogar hospitieren? Dann melde dich gerne bei Johanna Steinbock!

Kontakt
Biohof Steinbock
Helmsgrün 46 B
07356 Bad Lobenstein